Projektcoaching (10): Marketing

Ein Pro­jekt­coach macht Men­schen im Pro­jekt erfolg­reich. Er ist Coach, Bera­ter und Dis­kus­si­ons­part­ner in einer Per­son; er agiert als graue Emi­nenz im Hin­ter­grund. Sein Hand­werks­zeug sind in ers­ter Linie Fra­gen: im Ide­al­fall erkennt oder erar­bei­tet der Anwor­ten­de sich dabei die Lösung selbst. Die The­men sind so viel­fäl­tig wie die Men­schen und ihre jewei­li­gen Rol­len im Pro­jekt: vom per­sön­li­chen Coa­ching des Pro­jekt­lei­ters bis hin zum detail­lier­ten Hin­ter­fra­gen des Risi­ko­ma­nage­ments. In die­ser Arti­kel­se­rie erschei­nen jede Woche fünf typi­sche Fra­gen eines Pro­jekt­coa­ches zu einem aus­ge­wähl­ten The­ma. Die­se Fra­gen geben einen ers­ten Ein­druck von Pro­jekt­coa­ching und regen an zum Nach­den­ken über das eige­ne Pro­jekt und die eige­ne Rol­le dar­in. Das The­ma die­ser Woche wird lei­der oft aus­ge­blen­det, ist aber für den Pro­jekt­er­folg von gro­ßer Bedeu­tung: Marketing.

Thema der Woche: Marketing

Tu Gutes und sprich dar­über! (Wal­ter Fisch)

IT-Pro­jek­te kom­men ja meist recht tech­nisch daher, dahin­ter steckt aber oft eine ein­schnei­den­de Ver­än­de­rung in der Orga­ni­sa­ti­on. Ein neu­es Sys­tem wird ja nicht zum Selbst­zweck ein­ge­führt. Immer sol­len und müs­sen die Nut­zer anders arbei­ten als vor­her, sie müs­sen sich ver­än­dern. Damit sind IT-Pro­jek­te oft ver­kapp­te Ver­än­de­rungs­pro­jek­te. Ich neh­me an, das trifft auch auf sehr vie­le ande­re Pro­jek­te zu: schließ­lich sind es ein­ma­li­ge Vor­ha­ben, die eben gera­de nicht in der Lini­en­or­ga­ni­sa­ti­on durch­ge­führt werden.

Ent­schei­dend für den Pro­jekt­er­folg ist damit nicht aus­schließ­lich die tech­ni­sche Qua­li­tät der Ergeb­nis­se, bei­spiels­wei­se der Soft­ware. Viel­leicht macht das sogar einen eher gerin­gen Teil aus. Auch wenn es nur schwer in den Kopf von eher tech­nisch gepräg­ten Men­schen (mich ein­ge­schlos­sen) will: selbst erst­klas­si­ge Arbeit ver­kauft sich nicht von selbst. Klap­pern gehört zum Hand­werk und Mar­ke­ting gehört zum Projekt.

Je mehr das Pro­jekt einen ver­steck­ten Ver­än­de­rungs­an­teil auf­weist, des­to wich­ti­ger wird Mar­ke­ting: Erfolg ist Qua­li­tät mal Akzep­tanz. Genau­so wie sys­te­ma­tisch an der Qua­li­tät der Lie­fer­ergeb­nis­se gear­bei­tet wird, muss sys­te­ma­tisch an der Akzep­tanz gear­bei­tet wer­den. Und zwar von Anfang an.

Fünf Fra­gen zum Projektmarketing:

  1. Wel­che Ziel­grup­pen (Anwen­der, Mit­ar­bei­ter, Manage­ment, etc.) gibt es?
  2. Wel­ches Bild haben die Ziel­grup­pen heu­te und wel­ches soll­ten sie haben?
  3. Wel­che spe­zi­fi­schen Infor­ma­tio­nen gibt es je Zielgruppe?
  4. Wel­che Mar­ke­ting­in­stru­men­te (News­let­ter, Pro­jekt­blog, Logo, T‑Shirts, etc.) gibt es?
  5. Wann nut­zen Sie wel­che Gele­gen­heit zur Mund­pro­pa­gan­da („Ele­va­tor-Pitch“)?

Natür­lich sind die­se Fra­gen nur der Ein­stieg ins Pro­jekt­coa­ching. Ein erfah­re­ner Pro­jekt­coach wird anhand der Ant­wor­ten ver­tie­fen­de Fra­gen stel­len und so die Ant­wor­ten nach und nach schär­fer herausarbeiten.

Vor­an­ge­gan­ge­ne Tei­le der Serie Projektcoaching

Bildnachweis

Das Arti­kel­bild wur­de von Red Rose Exi­le unter dem Titel „Rough Sea“ auf Flickr ver­öf­fent­licht (Bestimm­te Rech­te vor­be­hal­ten).

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Von Marcus Raitner

Hi, ich bin Marcus. Ich bin der festen Überzeugung, dass Elefanten tanzen können. Daher begleite ich Organisationen auf ihrem Weg zu mehr Agilität. Über die Themen Führung, Digitalisierung, Neue Arbeit, Agilität und vieles mehr schreibe ich seit 2010 in diesem Blog. Mehr über mich.

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