Wenn Du am Ende der Vorstellung schwitzt, hast Du etwas falsch gemacht.“

Ein Orches­ter zu diri­gie­ren ist eine ganz spe­zi­el­le Füh­rungs­auf­ga­be: per­fek­te Har­mo­nie in einem gro­ßen Team und das ohne ein Wort zu reden. Da lohnt es sich den bes­ten auf die Fin­ger zu schau­en: Itay Tal­gam erläu­tert in sei­nem sehens­wer­ten Vor­trag Füh­rungs­sti­le anhand von sechs gro­ßen Diri­gen­ten des 20ten Jahrhunderts.

Die gezeig­ten Füh­rungs­sti­le könn­ten unter­schied­li­cher nicht sein. Auf der einen Sei­te ein Ric­car­do Muti, der mehr befiehlt als diri­giert. Itay Tal­gam beschreibt die­sen Stil so:

It’s Mozart as I say it.

Auf der ande­ren Sei­te ein Her­bert von Kara­jan, der meis­tens die Augen geschlos­sen hält und des­sen Hän­de wenig aus­sa­ge­kräf­ti­ge Bewe­gun­gen voll­füh­ren. Kara­jan selbst beschreibt sei­ne Phi­lo­so­phie so:

Den größ­ten Scha­den, den ich dem Orches­ter zufü­gen könn­te, wäre es kla­re Anwei­sun­gen zu geben, denn es wür­de ver­hin­dern, dass sie ein­an­der zuhören.

Dem kann ich nur zustim­men: mehr Füh­rung im Sin­ne von Rah­men­be­din­gun­gen schaf­fen und Teams for­men und weni­ger hel­den­haf­tes ope­ra­ti­ves Manage­ment. Dann wird es für alle Betei­lig­ten ange­neh­mer und stress­frei­er. Das ers­te der zehn Gebo­te für Diri­gen­ten von Richard Strauß gilt für alle Führungskräfte:

Wenn Du am Ende der Vor­stel­lung schwitzt, hast Du etwas falsch gemacht.

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Von Marcus Raitner

Hi, ich bin Marcus. Ich bin der festen Überzeugung, dass Elefanten tanzen können. Daher begleite ich Organisationen auf ihrem Weg zu mehr Agilität. Über die Themen Führung, Digitalisierung, Neue Arbeit, Agilität und vieles mehr schreibe ich seit 2010 in diesem Blog. Mehr über mich.

2 Kommentare

Abge­se­hen davon, dass es das zwei­te Gebot bei Strauss zu sein scheint [vgl. http://www.ehow.com/info_8157607_ten-commandments-conducting.html] wird die­se sinn­vol­le Regel lei­der nur zu oft dafür mis­braucht, sich NIE die Hän­de schmut­zig zu machen… ;-)
(Man beach­te auch das ers­te Gebot von Strauss am ange­ge­ben Ort, das alle Unter­neh­me­rIn­nen und Für­hungs­kräf­te nicht ver­ges­sen soll­ten: „Remem­ber that you are making music not to amu­se yours­elf, but to delight your audi­ence.“) herz­li­chen Gruß, felix.k

Hal­lo felix.k,

herz­li­chen Dank für Dei­nen Kom­men­tar und ins­be­son­de­re den Hin­weis auf die ers­te Regel, die mir sehr gut gefällt, weil sie das eige­ne Tun und das des Orches­ters dem Nut­zen des Kun­den unterordnet. 

Gruß,
Marcus

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