IT-Projektcoaching: Kernkompetenzen

Wel­che Kern­kom­pe­ten­zen benö­tigt ein Unter­neh­men, das IT-Pro­jekt­coa­ching anbie­tet? Die Annah­men über das Umfeld zeig­ten, dass IT-Pro­jek­te grö­ßer und kom­ple­xer wer­den und ihr Erfolg unter­neh­mens-kri­ti­scher denn je ist. Da Pro­jekt­teams zuneh­mend aus Mit­ar­bei­tern ver­schie­de­ner Unter­neh­men bestehen, die ver­teilt auf ver­schie­de­ne Stand­or­te und sozia­li­siert in unter­schied­li­chen Kul­tu­ren sind, heißt die Her­aus­for­de­rung im Manage­ment von IT-Pro­jek­ten: Füh­rung von Wis­sens­ar­bei­tern unter extre­men Bedin­gun­gen. Der spe­zi­fi­sche Bei­trag – die Mis­si­on – von IT-Pro­jekt­coa­ching in die­sem Umfeld heißt: For­dern, för­dern, sichern. IT-Pro­jekt­coa­ching bie­tet  zusätz­li­che Sicher­heit. IT-Fach­kräf­te wer­den im Pro­jekt indi­vi­du­ell geför­dert; sie wer­den gefor­dert, aber nicht über­for­dert. IT-Pro­jekt­coa­ching bie­tet einen siche­ren Rah­men, inner­halb des­sen prak­ti­sche Erfah­run­gen in der Füh­rung von Pro­jek­ten gesam­melt wer­den können.

Vor dem Hin­ter­grund die­ser Annah­men über Umfeld und Mis­si­on von IT-Pro­jekt­coa­ching, muss ein Anbie­ter von IT-Pro­jekt­coa­ching also in fol­gen­den Berei­chen erst­klas­sig sein.

Wissen und Erfahrung

Jeder Pro­jekt­coach muss in der Lage sein, das beglei­te­te Pro­jekt selbst zu füh­ren. Er oder Sie stützt sich auf lang­jäh­ri­ge prak­ti­sche Füh­rungs­er­fah­rung im Kon­text von IT-Pro­jek­ten. Die­se Erfah­rung ruht auf einem brei­ten Fun­da­ment an Wis­sen in den Gebie­ten Pro­jekt­ma­nage­ment, Vor­ge­hens­mo­del­le, Soft­ware-Engi­nee­ring und Infor­ma­tik. Nicht um die­ses Wis­sen in vol­ler theo­re­ti­scher Brei­te in der Pra­xis anwen­den zu wol­len – das wäre unrea­lis­tisch –, son­dern um mit Erfah­rung und Weit­blick prag­ma­tisch das vor­schla­gen zu kön­nen, was in der kon­kre­ten Situa­ti­on wirk­lich funk­tio­nie­ren wird.

Bescheidenheit und Geduld

Den­noch ist es nicht die Auf­ga­be des Pro­jekt­coa­ches, das Pro­jekt selbst zu füh­ren. Er oder sie soll die Men­schen im Pro­jekt befä­hi­gen genau das zu tun. Ein Pro­jekt­coach steht daher per Defi­ni­ti­on nie im Vor­der­grund, son­dern immer in zwei­ter Rei­he. Ein Pro­jekt­coach ist erfolg­reich, wenn ande­re die Lor­bee­ren ern­ten. Das muss er oder sie nicht nur aus­hal­ten, son­dern wol­len. Es braucht also ein gewis­ses Maß an Beschei­den­heit und Zufrie­den­heit, die es dem Pro­jekt­coach erlaubt sich nicht mehr bewei­sen zu müssen.

Sozialkompetenz und Empathie

Da es die Auf­ga­be ist Men­schen im Pro­jekt erfolg­reich zu machen, muss ein Pro­jekt­coach mit Men­schen umge­hen kön­nen und wol­len. Er oder sie muss Men­schen füh­ren und inspi­rie­ren kön­nen ohne die Anwen­dung von Druck oder Macht. Eine wesent­li­che Grund­la­ge ist die Anschau­ung, dass Men­schen prin­zi­pi­ell leis­tungs­be­reit sind, die­se Leis­tung aber viel­leicht auf­grund von inne­ren oder äuße­ren Vor­aus­set­zun­gen und Rah­men­be­din­gun­gen nicht opti­mal abru­fen kön­nen. Die­sen Men­schen die not­wen­di­ge Wert­schät­zung und Empa­thie zu geben und ihnen so ihr vol­les Poten­ti­al zu erschlie­ßen, ist Auf­ga­be eines Projektcoaches.

Weiterbildung und Entwicklung

Als Pro­jekt­coach wird man nicht gebo­ren. Die Erfah­rung in der Füh­rung von Pro­jek­ten und im Umgang mit Men­schen muss man machen – dar­an führt kein Weg vor­bei. Als Anbie­ter von IT-Pro­jekt­coa­ching ist es daher essen­ti­ell, jun­ge Mit­ar­bei­ter sys­te­ma­tisch zu Pro­jekt­coa­ches zu ent­wi­ckeln: einer­seits indem prak­ti­sche Erfah­run­gen in der Füh­rung von Pro­jek­ten gesam­melt wer­den kön­nen und ande­rer­seits in Form von viel­fäl­ti­gen Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten. und dem Aus­tausch mit erfah­re­nen Projektcoaches.

Fazit

Ein Anbie­ter von IT-Pro­jekt­coa­ching lebt in ers­ter Linie von der Qua­li­tät sei­ner Mit­ar­bei­ter. Ein guter Pro­jekt­coach muss erfah­ren sein in der Füh­rung von Pro­jek­ten und in der Füh­rung von Men­schen, aber gleich­zei­tig beschei­den genug, um sich am Erfolg der beglei­te­ten Men­schen neid­los freu­en zu kön­nen. Oder mit den Wor­ten des chi­ne­si­sches Phi­lo­so­phen Lao­tse (Dao-de-dsching, Kapi­tel 17):

Der bes­te Füh­rer ist der, des­sen Exis­tenz gar nicht bemerkt wird, der zweit­bes­te der, wel­cher geehrt und geprie­sen wird, der nächst­bes­te der, den man fürch­tet und der schlech­tes­te der, den man hasst. Wenn die Arbeit des bes­ten Füh­rers getan ist, sagen die Leu­te: „Das haben wir selbst getan“.

Bildnachweis

Das Arti­kel­bild zeigt einem Aus­schnitt aus einem Kup­fer­stich von Beham, (Hans) Sebald (1500 – 1550): „Paci­en­tia – Die Geduld (Pati­ence)“. Quel­le: Wiki­me­dia Com­mons.

 

Share This Post

Von Marcus Raitner

Hi, ich bin Marcus. Ich bin der festen Überzeugung, dass Elefanten tanzen können. Daher begleite ich Organisationen auf ihrem Weg zu mehr Agilität. Über die Themen Führung, Digitalisierung, Neue Arbeit, Agilität und vieles mehr schreibe ich seit 2010 in diesem Blog. Mehr über mich.

Schreibe einen Kommentar