TurnAround: Eine Frage der Geistes-Haltung

Das Buch „Tur­n­Around. Wenn Pro­jek­te Kopf ste­hen und klas­si­sches Pro­jekt­ma­nage­ment ver­sagt“ (Ama­zon Affi­lia­te-Link) ist in vie­ler­lei Hin­sicht bemer­kens­wert. Schon beim ers­ten Durch­blät­tern fällt es auf durch sei­ne lie­be­vol­le Gestal­tung: Groß­zü­gi­ge Illus­tra­tio­nen, kon­se­quen­te Farb­ge­bung und eine schö­ne Typo­gra­phie machen Lust auf mehr. Die stim­mi­ge Glie­de­rung führt den pro­jekt­be­zo­gen arbei­ten­den Leser durch eine alt­be­kann­te und doch neue Welt. Alt­be­kannt, weil ver­mut­lich jeder schon Mal ein Pro­jekt in Schief­la­ge erfah­ren durf­te. Neu dar­an ist der Blick­win­kel der rich­ti­gen Geis­tes­hal­tung, die sich als roter Faden durch das Buch zieht. Nicht zuletzt bemer­kens­wert ist das Buch auf­grund sei­ner kol­la­bo­ra­ti­ven Ent­ste­hungs­ge­schich­te: Die Autoren Roger Dan­nen­hau­er, Tors­ten J. Koer­ting und Micha­el Merk­witza haben von Beginn an in das Buch­pro­jekt mehr als 40 Pro­jekt­ma­na­ger ein­ge­bun­den in Form von Work­shops und einer eige­nen Com­mu­ni­ty. Das Ergeb­nis ist ein inter­es­san­tes und lesens­wer­tes und auf­grund des neu­en Blick­win­kels der Geis­tes­hal­tung auch wich­ti­ges Buch zum The­ma Projektmanagement.

Trotz des Unter­ti­tels „Wenn Pro­jek­te kopf­ste­hen und klas­si­sches Pro­jekt­ma­nage­ment ver­sagt“ braucht man kei­ne Pro­jekt­kri­se, um aus der Lek­tü­re wich­ti­ge Leh­ren zu zie­hen. Ver­mut­lich lässt sich die Wich­tig­keit der rich­ti­gen Geis­tes­hal­tung ein­fach am leich­tes­ten dort ver­mit­teln, wo es nicht zum Bes­ten mit ihr steht. Für mich hät­te das Buch aber auch hei­ßen kön­nen „Die rich­ti­ge Geis­tes­hal­tung in Pro­jek­ten am Bei­spiel von Tur­n­around Pro­jek­ten“. Der Fokus liegt näm­lich tat­säch­lich auf dem The­ma Geis­tes­hal­tung und deren Ver­än­de­rung zum Bes­se­ren, was nicht ver­wun­dert, weil es das Haupt­the­ma von Roger Dan­nen­hau­er ist, wie wir unlängst auf dem PM Camp 13 in Dorn­birn erle­ben durften.

Geis­tes-Hal­tung ist der Anfang einer Ursa­che-Wir­kungs-Ket­te, an deren Ende der Erfolg steht: Denn die Geis­tes-Hal­tung prägt das Den­ken eines Men­schen. (…) Die Geis­tes-Hal­tung ist die Basis – Den­ken und Han­deln erwach­sen aus ihr.

Natür­lich darf nicht ver­ges­sen wer­den, dass die Autoren den Pro­zess des Pro­jekt-Tur­n­arounds schön geglie­dert haben und dem Leser für jede Pha­se teils bekann­te und teils inno­va­ti­ve Metho­den, allen vor­an der eigens ent­wi­ckel­te Pro­ject-Squa­re, an die Hand geben. Das gan­ze wird gar­niert mit einer klei­nen Pro­jekt­ge­schich­te eines sol­chen Tur­n­arounds über die ver­schie­de­nen Pha­sen hin­weg. Ganz nett, aber ohne zusätz­li­chen Erkennt­nis­ge­winn und in sei­ner Dra­ma­tur­gie recht vorhersehbar.

Fazit

Gera­de wegen des gewähl­ten Schwer­punkts der Geis­tes­hal­tung und damit den star­ken Fokus auf den Fak­tor Mensch ein wich­ti­ges Buch, das ich jedem Pro­jekt­ma­na­ger wärms­tens emp­feh­len kann. Auch und gera­de wenn das Pro­jekt (noch) kein Tur­n­around-Pati­ent ist. Zudem ein sehr schö­nes Buch, das man ger­ne in die Hand nimmt. 

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Von Marcus Raitner

Hi, ich bin Marcus. Ich bin der festen Überzeugung, dass Elefanten tanzen können. Daher begleite ich Organisationen auf ihrem Weg zu mehr Agilität. Über die Themen Führung, Digitalisierung, Neue Arbeit, Agilität und vieles mehr schreibe ich seit 2010 in diesem Blog. Mehr über mich.

2 Kommentare

Der Arti­kel macht Lust auf mehr! Vie­len Dank für die Bespre­chung. Die­ses Buch steht schon län­ger auf mei­ner Wunsch­lis­te – nun wer­de ich es doch ein­mal lesen :-)

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