Fünf Jahre allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Schreiben

Fünf Jah­re sind eine lan­ge Zeit, im Inter­net aber eine klei­ne Ewig­keit. Umso mehr freut mich am heu­ti­gen Tag das fünf­jäh­ri­ge Bestehen mei­nes Blogs. Anfangs war ich mir noch unsi­cher, ob ich über­haupt genug The­men fin­den wür­de, dann ent­wi­ckel­te sich aber aus der Freu­de am Schrei­ben ein öffent­li­ches Nach­den­ken über mei­ne Erfah­run­gen. Über­rascht hat mich, dass so vie­le Men­schen über­haupt Inter­es­se an die­ser all­mäh­li­chen Ver­fer­ti­gung der Gedan­ken beim Schrei­ben (frei nach Kleist) haben. Nie gerech­net hät­te ich aber mit so vie­len inter­es­san­ten Begeg­nun­gen und so vie­len span­nen­den Ent­wick­lun­gen, die sich letzt­lich alle irgend­wie dar­aus erge­ben haben. Ein klei­ner per­sön­li­cher Rück­blick auf fünf Jah­re „Füh­rung erfahren!“.

Es waren fünf beweg­te Jah­re. Viel­leicht ist die­se Ver­dich­tung der Ereig­nis­se aber in dem Lebens­al­ter zwi­schen 35 und 40 auch ganz nor­mal. Ich habe die Frau mei­nes Lebens ken­nen­ge­lernt, wir haben gehei­ra­tet, ein Haus gebaut und eine wun­der­vol­le Toch­ter bekom­men, die jetzt mit knapp 11 Mona­ten auch schon die ers­ten Geh­ver­su­che macht.

Die Kar­rie­re bei einem der gro­ßen IT-Dienst­leis­ter habe ich auf­ge­ge­ben zuguns­ten der Chan­ce ein klei­nes neu gegrün­de­tes Bera­tungs­haus rund um das The­ma Pro­jekt­ma­nage­ment maß­geb­lich zu gestal­ten. Eine sehr span­nen­de Zeit, in die ein Groß­teil der bis­he­ri­gen Arti­kel hier fal­len und in der ich mit eini­gen ande­ren die PM Camp Bewe­gung ins Leben geru­fen und openPM gegrün­det habe. Die Arbeit im inter­na­tio­na­len Groß­kon­zern, in der ich mich seit Anfang des Jah­res ver­su­che, ist zwar nun eine ganz ande­re Her­aus­for­de­rung, aber an berich­tens­wer­ten Erfah­run­gen min­des­tens genau­so ergie­big. An The­men wird es mir für die nächs­ten Jah­re also nicht man­geln, an Zeit viel­leicht schon eher.

Vie­le Pro­jek­te durf­te ich in die­sen fünf Jah­ren füh­ren oder beglei­ten, viel Zusam­men­ar­beit gestal­ten auf Augen­hö­he, vie­le Unter­neh­men ken­nen­ler­nen und bis nach Chi­na rei­sen. Ich habe als Infor­ma­tik­bot­schaf­ter hof­fent­lich vie­len Schü­lern das Stu­di­um der Infor­ma­tik schmack­haft machen kön­nen, eini­ge hof­fent­lich ganz gute Vor­trä­ge über Füh­rung in Pro­jek­ten gehal­ten und 286 Arti­kel, die­sen ein­ge­schlos­sen, ver­öf­fent­licht. Und damit mei­ne ich zum aller­größ­ten Teil eige­ne Arti­kel, weil ich ganz bewusst wei­test­ge­hend auf die mehr oder weni­ger gar­nier­te Ver­lin­kun­gen von frem­den Inhal­ten (sog. cura­ted con­tent) ver­zich­te. Es geht mir schließ­lich in ers­ter Linie um das Reflek­tie­ren mei­ner Erfah­run­gen und nicht um maxi­ma­le Reich­wei­te oder Sichtbarkeit.

You can’t con­nect the dots loo­king for­ward you can only con­nect them loo­king back­wards. So you have to trust that the dots will somehow con­nect in your future. You have to trust in some­thing: your gut, desti­ny, life, kar­ma, wha­te­ver. Becau­se belie­ving that the dots will con­nect down the road will give you the con­fi­dence to fol­low your heart, even when it leads you off the well worn path.
Ste­ve Jobs

Wie alles ande­re hat sich die­se inhalt­li­che Aus­rich­tung erst auf dem Weg der letz­ten fünf Jah­re erge­ben. Es gab und gibt immer noch kei­nen Mas­ter­plan für die­ses Blog. Es war von Anfang an als Expe­ri­ment gedacht ohne ein­deu­ti­gen Fokus, teils beruf­lich, teils pri­vat, wobei ich bei­des nicht scharf tren­nen kann und will. Rück­wärts betrach­tet sieht der The­men­schwer­punkt Füh­rung in Pro­jek­ten nun ganz logisch aus, ist aber letzt­lich nur eine Fol­ge mei­ner Tätig­keit in den letz­ten Jah­ren und wird sich bestimmt wei­ter­ent­wi­ckeln in die eine oder ande­re neue Rich­tung. Es bleibt jeden­falls spannend.

Ein wenig stolz macht mich der unbe­ab­sich­tig­te Erfolg die­ses Blogs nach fünf Jah­ren dann aber doch. Der­zeit rufen über 3.000 Besu­cher mehr als 5.000 Arti­kel pro Monat auf. Ganz beson­ders freu­en mich dabei die vie­len geist­rei­chen und oft­mals wei­ter­füh­ren­den Kom­men­ta­re, die mir zei­gen, dass vie­le Men­schen sich mit ähn­li­chen Pro­ble­men und Ideen beschäftigen.

Herz­li­chen Dank an alle Leser, Bekann­te und Freun­de für span­nen­de Dis­kus­sio­nen und wert­vol­le Impul­se hier und auf den ver­schie­de­nen Social-Media-Kanä­len. Ich freue mich auf vie­le wei­te­re span­nen­de Jah­re mit euch hier, im per­sön­li­chen Aus­tausch bei­spiels­wei­se auf einem PM Camp sowie im vir­tu­el­len Aus­tausch auf openPM.

The lea­ders who work most effec­tively, it seems to me, never say „I.“ And tha­t’s not becau­se they have trai­ned them­sel­ves not to say „I.“ They don’t think „I.“ They think „we“; they think „team.“ They under­stand their job to be to make the team func­tion. They accept respon­si­bi­li­ty and don’t sidestep it, but „we“ gets the cre­dit. This is what crea­tes trust, what enables you to get the task done.
Peter F. Drucker

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Von Marcus Raitner

Hi, ich bin Marcus. Ich bin der festen Überzeugung, dass Elefanten tanzen können. Daher begleite ich Organisationen auf ihrem Weg zu mehr Agilität. Über die Themen Führung, Digitalisierung, Neue Arbeit, Agilität und vieles mehr schreibe ich seit 2010 in diesem Blog. Mehr über mich.

4 Kommentare

Lie­ber Marcus,

Glück­wunsch … und ganz herz­li­chen Dank für die vie­len Gedan­ken­an­re­gun­gen und Impul­se, die eige­nen Erfah­run­gen und Ein­schät­zun­gen immer mal wie­der auf den Prüf­stand stel­len zu kön­nen – ganz in Sin­ne von z.B. „inspect & adapt“, oder, oder …

Dann freue ich mich auf die kom­men­den fünf, viel­leicht zehn oder mehr Jahre … ;-)

CU
Boeffi

Lie­ber Boef­fi, freut mich sehr, wenn ich Impul­se und Anre­gun­gen geben könn­te. Freue mich eben­so auf noch vie­le inter­es­san­te Diskussionen.

Lie­ber Marcus,

Ich lese erst seit viel­leicht 5 Mona­ten mit, doch bin jede Woche aufs Neue begeis­tert, wie du die Din­ge dar­legst und benennst. Fern­ab des Main­strams oder des „das macht man halt so“, wie ich es in man­chen Pro­jek­ten in Kon­zer­nen schon erlebt habe.

Denn auch ich ver­ste­he unter Pro­jekt­ma­nage­ment etwas ande­res und freue mich jede Woche zu lesen, dass dei­ne Ansich­ten und Ideen in die glei­che Rich­tung gehen..

Vie­len Dank für dei­ne Inspi­ra­ti­on und viel Spaß für die nächs­ten Jahre.

Gruß
Thomas

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