Drei Zutaten einer Innovationskultur: Vielfalt, Offenheit und Vernetzung

Menschen sind grund­sätz­lich krea­tiv und inno­va­tiv und das als sozia­le Wesen ger­ne im Aus­tausch mit ande­ren. Die meis­ten Orga­ni­sa­tio­nen nut­zen aber nur einen Bruch­teil die­ses enor­men krea­ti­ven Poten­ti­als. Ein wesent­li­cher Grund dafür ist die Reduk­ti­on von Men­schen auf Rol­len und Funk­tio­nen im Getrie­be einer Orga­ni­sa­ti­on, die sich selbst als Maschi­ne begreift. Inno­va­ti­on ent­steht aber immer jen­seits kla­rer Rol­len, dadurch dass begeis­ter­te Men­schen in einer Hal­tung der Groß­zü­gig­keit und Offen­heit die Mög­lich­kei­ten der Ver­net­zung aus­schöp­fen und ihre zuge­stan­de­nen Kom­pe­ten­zen bewusst übertreten.

Es gibt kei­ne schöp­fe­ri­sche Tätig­keit ohne Ungehorsam.
Jean Coc­teau

Orga­ni­sa­tio­nen, die für sich selbst die Meta­pher einer Maschi­ne (gemäß der Ter­mi­no­lo­gie von Fre­de­ric Laloux) gewählt haben – und das sind im Moment die aller­meis­ten – ver­wen­den enor­me Ener­gie dar­auf, Men­schen in Rol­len zu pres­sen und peni­bel auf die Ein­hal­tung der damit ver­bun­de­nen Auf­ga­ben, Kom­pe­ten­zen und Ver­ant­wor­tung zu ach­ten. Das beginnt bei aus­führ­li­chen Pro­zess- und Rol­len­be­schrei­bun­gen und endet bei dar­auf zuge­schnit­te­nen Ziel­ver­ein­ba­run­gen. Wie Yves Morieux in sei­nen TED-Vor­tag kor­rekt anmerkt, sind sol­che Orga­ni­sa­tio­nen und Sys­te­me pri­mär dar­auf aus­ge­rich­tet, im Fal­le eines Feh­lers, einen Schul­di­gen zu fin­den. Die dar­aus resul­tie­ren­de Kul­tur der Angst ist kein guter Nähr­bo­den für Inno­va­ti­on und Krea­ti­vi­tät. Alle blei­ben schön in ihrer Rol­le und machen ihren Job. Dienst nach Vor­schrift nennt sich das dann und ist zu Recht ein Syn­onym für Still­stand und Bürokratie.

Ich kann Ihnen ver­si­chern, dass es einen Ort gibt, an dem Ihre Mit­ar­bei­ter krea­tiv tätig sind, nur ist die­ser Ort mög­li­cher­wei­se nicht ihr Arbeitsplatz.
Gary Hamel: The Future of Management.

Den­noch gibt es immer wie­der moti­vier­te Mit­ar­bei­ter, die ihre eigent­li­che Rol­le ver­las­sen, ihre Kom­pe­tenz über­schrei­ten und mit Begeis­te­rung Ver­ant­wor­tung für etwas über­neh­men, das ihnen am Her­zen liegt. Die­se Abwei­chung ist die Keim­zel­le von Inno­va­ti­on und Krea­ti­vi­tät. Ent­schei­dend ist es, wie mit sol­chen Initia­ti­ven ein­zel­ner umge­gan­gen wird: wer­den sie als Stö­rung bekämpft und ihre Reich­wei­te durch Silo­den­ken beschränkt oder dür­fen sie in der Orga­ni­sa­ti­on frei nach Reso­nanz und Mit­strei­tern suchen. Genau für die­se Ver­brei­tung ist ein Social Intra­net ein unglaub­lich wert­vol­les Werk­zeug, des­sen Macht in die­sem Zusam­men­hang aller­dings sowohl von Manage­ment als auch Mit­ar­bei­tern sträf­lich unter­schätzt wird.

Inno­va­ti­on ent­steht, wo begeis­ter­te Men­schen in einer Hal­tung der Groß­zü­gig­keit und Offen­heit die Mög­lich­kei­ten der Ver­net­zung ausschöpfen.

Wer Inno­va­ti­on und Krea­ti­vi­tät för­dern will, soll­te Abwei­chung und Stö­rung nicht nur tole­rie­ren, son­dern durch Viel­falt und Quer­den­ker bewusst för­dern. Und Netz­wer­ke bau­en in denen sich die­se Stö­run­gen fort­pflan­zen, auf­schau­keln und gegen­sei­tig befruch­ten kön­nen, wie Prof. Peter Kru­se sehr ein­druck­voll erklärt:

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Von Marcus Raitner

Hi, ich bin Marcus. Ich bin der festen Überzeugung, dass Elefanten tanzen können. Daher begleite ich Organisationen auf ihrem Weg zu mehr Agilität. Über die Themen Führung, Digitalisierung, Neue Arbeit, Agilität und vieles mehr schreibe ich seit 2010 in diesem Blog. Mehr über mich.

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